Donnerstag, 23. Dezember 2010

Frohe Weihnachten!

Ich wuensche euch allen frohe und besinnliche Weihnachten! Einen guten Rutsch ins Jahr 2011 und dass euch dieses Jahr all das bringen wird was ihr euch erwuenscht!

So richtig in Weihnachtsstimmung bin ich zwar nicht, irgendwie fehlt mir hier was - Freunde und Familie! Das liegt wohl daran, dass ich noch nicht lange hier bin und mich noch nicht so richtig eingelebt habe. Dazu kommt noch, dass wir sechs Tage durchgehend Regen hatten und nicht fliegen konnten - da hat man jede Menge Zeit um ueber das Leben nachzudenken.
Es klingt zwar immer sehr abenteuerlich, wenn man erzaehlen kann, dass man mal in den USA dann wieder in Oesterreich ist - aber so ein Leben hat eben nicht nur schoene Seiten, das kann auch sehr einsam sein!

Aber ich habe nun mal diesen Weg gewaehlt und das zieh ich jetzt auch durch, jetzt wo ich so nah dran bin - oder besser gesagt eigentlich mitten drin! Immerhin kann ich von mir behaupten, dass ich fuer's fliegen bezahlt werde - das war ja mein erstes Ziel. Also auf geht's an die naechsten Ziele, z.B. mal einen Job finden von dem man auch leben kann, ohne sein erspartes Geld noch mit rein zu stecken!

Den Heiligen Abend werde ich mit Fluglehrerkollegen und Schuelern verbringen, Vormittags noch fliegen gehen und so gegen Abend gehen wir dann alle gemeinsam irgendwo essen.

Hier habe ich noch ein kleines Video ausgegraben, das ich letztes Jahr schon gemacht hatte. So sieht es aus wenn ein Amerikaner sein Haus weihnachtlich schmueckt!

Samstag, 11. Dezember 2010

Reise in die neue Zukunft als Fluglehrer

Ich bin diesmal mit "Swiss" gereist, weil unser Cheffluglehrer, ein Schweizer, immer davon geschwaermt hat wie toll das angeblich ist. Ich muss zugeben, man hat mehr Beinfreiheit - zumindest standen meine Knie nicht am Vordesitz an, so wie bei so manch anderer Fluglinie. Der Service an Bord laesst auch nichts zu Wuenschen uebrig, essen ohne Ende, jeder hat seinen eigenen Bildschirm am Platz und kann schauen und hoeren was und wann er will - perfekt! Dazu kam noch, dass der Flieger bei weitem nicht voll war und ich somit zwei Sitze fuer mich alleine hatte - herrlich! Nur die Sitze sind etwas hart geraten, wie mein Bruder schon sagte: "Bei Swiss sitzt man wie auf Bierbaenken!"
Am Mittwoch Abend um 20:39 Uhr bin ich planmaessig und ohne Zwischenfaelle, aber hundemuede in San Luis Obispo gelandet. Dort hat mich Andre vom Flughafen abgeholt, anschliessend ging's in meine Unterkunft, ich wohne jetzt bei Dolores, das ist die Nachbarin meiner vorherigen Unterkunft.
Nachdem mein neues Heim bezogen war mussten wir natuerlich noch auf ein Bierchen in unsere "Stammkneipe", das Mc Carthy's Irish Pub, denn wir hatten uns ja einiges zu erzaehlen!

In der Flugschule selbst ist derzeit die Huette voll, wir haben gerade sieben Schueler aus Oesterreich, Deutschland, Schweiz und einen aus den USA. Im Fluglehrerbuero ist leider noch kein Platz fuer mich, da wir nur zwei Schreibtische haben und es sowieso sehr klein ist. Das ist momentan das Einzige was mich stoert, denn ich sitzte jetzt mal im Hangar, mal im Schuelerraum, oder auf einem der Plaetze von Rene oder Andre. Wir werden aber noch eine Loesung finden, hoffentlich bald!

Am Freitag Frueh hatte ich schon meinen ersten Flug mit meiner neuen Flugschuelerin Freya aus Deutschland, war ihre erste Flugstunde hier, es gibt also noch viel zu ueben!
Morgen mach ich dann gleich zwei zweistuendige Cross-Country Fluege hintereinander, mit einem Schweizer und anschliessend mit einem Tiroler. Also zweimal nach New Cuyama und retour an einem schoenen Sonntag, klingt vielleicht etwas langweilig, ist es aber nicht, denn schliesslich fliegen wir ja mit dem Heli durch Kalifornien - wenn man bedenkt was andere so am Sonntag machen, muss ich mich mit meinem Programm glaub ich nicht verstecken.

Montag, 25. Oktober 2010

Es geht wieder nach Kalifornien!

Scheint als haette ich das Glueck dieser Erde alleine fuer mich gepachtet!
Den ersehnten Anruf aus Kalifornien, dass ich als Fluglehrer dort gebraucht werde, ist letzte Woche erfolgt. Das heisst, dass ich mich nun wieder um ein Visum fuer die USA kuemmern muss und Anfang Dezember geht es dann wieder nach San Luis Obispo.

Wie es dazu kommt? Es gibt so viele Anmeldungen von neuen Flugschuelern bei Helipro, dass die beiden Fluglehrer Verstaerkung brauchen werden. Ich werde die beiden natuerlich sehr gerne unterstuetzen und darauf spekulieren, dass Andre im naechsten Fruehjahr einen anderen Job finden und annehmen wird. Dann koennte ich naemlich gleich drueben bleiben und weiterhin fleissig Flugstunden sammeln.

Mein Ziel wird sein auf mindestens 1.000 Stunden zu kommen, wenn es mir natuerlich noch laenger gefaellt als Fluglehrer, dann kann ich mir auch vorstellen, dass ich bis zu 1.500 Stunden dort bleiben werde, aber wir werden sehen was die Zukunft bringt - es kommt eh alles wie es kommen muss.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Back in good old Europe!

Ich bin seit wenigen Wochen wieder hier in Vorarlberg und alles laeuft wie am Schnuerchen. Hatte nach eineinhalb Wochen schon einen Job und ein Auto. Wenige Tage spaeter durfte ich dann auch in einer Ferienwohnung eines Bergrettungskameraden mein Lager aufschlagen, voll super! Zu Weihnachten werde ich da aber spaetestens wieder ausziehen, denn dann kommen Gaeste in diese Wohnung, aber wer weiss was bis dahin noch alles passieren wird - vielleicht bin ich ja dann auch schon wieder in den USA am Helifliegen?

Neben der Arbeit, uebrigens wieder als Hochbautechniker in einem Planungsbuero, informiere ich mich derzeit ueber die Fliegerei in Neuseeland, Australien und Kanada. Denn man weiss ja nie ob ich naechstes Jahr wirklich in der Flugschule in Kalifornien als Fluglehrer anfangen kann - den Flugschulen in Amerika gehen naemlich langsam aber sicher die Flugschueler aus - Wirtschaftskrise!
Darum nutze ich nun die Zeit um mich auf Plan B vorzubereiten - irgendwo auf diesem Planeten wird es einen Job fuer mich geben, da bin ich mir sicher!

Inzwischen war ich auch schon bei meinem ehemaligen Flugschueler Martin, dem ich in San Luis Obispo das Hubschrauberfliegen beigebracht habe. Er ist naemlich in der Schweiz, Bad Ragaz Fluglehrer fuer Flugzeuge, das habe ich genutzt und mein Versprechen eingeloest, dass ich mal einen Schnupperflug bei ihm machen werde. Ich sass also auf dem Pilotensitz einer Diamond DA 40 und Martin hat mir gezeigt wie man das Ding fliegt. Also ehrlich gesagt haette ich die Landung nicht ohne Schaden am Flugzeug hinbekommen, aber der Rest des Fluges ging ganz gut!
Wir sind von Bad Ragaz nach Ischgl - Bielerhoehe - Schruns - Bludenz - Feldkirch - Buchs und wieder zurueck zum Ausgangspunkt geflogen.


Bludenz und Buers

Paznauntal und Silvretta Stausee

Donnerstag, 26. August 2010

Mein Aufenthalt in den USA geht zu Ende!

Anflug auf den Airport "Mountain Air"
Wieder hat sich mir bestaetigt, dass die anfaenglichen Zweifel unbegruendet waren, ich wollte ja eigentlich gleich nach Hause und gar nicht mehr hierher nach Tennessee. Wieder mal sehr nette Leute kennen gelernt und eine schoene Zeit verbracht. Man muss sich also einfach nur trauen und es einfach machen, dann wird es auch was, zumindest war es bisher so bei mir!


Heute Abend werde ich meinen letzten Hubschrauberflug fuer eine laengere Zeit haben, wie lange weiss noch keiner so genau, wir werden es sehen! Wir fliegen heute nochmal ueber die "Smoky Mountains" und besuchen dort zwei Schueler von Michael, die dann dort gerade ihre Instrumentenflug-Pruefung machen werden. Nur um dann nochmal sicher zu gehen, dass auch mit der Buerokratie alles geklappt hat.
Ich werde dann ueber 30 Flugstunden im R44 haben und schon ueber 340 Std. gesamt in Helikoptern, was schon mal eine gute Basis ist fuer meine Zukunft als Pilot.
Morgen frueh fahre ich dann mit dem Mietauto nach Atlanta, was in etwa viereinhalb Stunden dauern wird und um 16:35 Uhr startet mein Flieger nach Zuerich. Am Samstag Frueh um 7:50 Uhr werde ich dann hoffentlich in Zuerich landen und mein Bruder holt mich dort ab.

Fuer ein Jetlag bleibt keine Zeit, denn am Samstag Abend bin ich schon gleich auf eine Geburtstagsfeier eingeladen, bei meiner ehemaligen Arbeitskollegin in Fraxern. Ich freu mich schon voll drauf!!!

Wenn ich dann wieder zu Hause bin muss ich erst mal mein Leben wieder in geordnete Bahnen bringen und mich um so Sachen kuemmern wie Job, Wohnung, Auto...

Takeoff vom "Mountain Air" Airport
Takeoff vom "Knoxville Downtown" Airport

Knoxville, Tennessee

Samstag, 21. August 2010

Meine ersten Stunden im Robinson R44


Mittwoch um 8:00 Uhr ging es los, erst hat mir Michael den Preflight-Check am R44 noch kurz erklaert, ist aber im Grossen und Ganzen gleich wie beim R22. Dann auf zum Run-Up, ist auch identisch mit dem R22, nur der Motor hat einen besseren Sound, weil es ein 6-Zylinder ist, anstatt ein 4-Zylinder.

Nun ging es darum den R44 zum ersten mal vom Boden aufzuheben. War kein Problem, ist um einiges stabiler im Flugverhalten als der kleine R22, da der R44 ja um einiges mehr an Masse hat.

Michael hat mir von Anfang an gesagt, dass ich ihm einfach sagen soll welche Maneuver ich fliegen will, er richtet sich voll und ganz nach mir. Also habe ich erst mal ein paar Hoveruebungen gemacht und anschliessend sind wir dann einige Platzrunden geflogen. Da es hier in Tennessee sehr warm ist, fliegen wir immer ohne Tueren herum, ist sehr angenehm, vergleichbar mit Cabrio fahren. Sogar wenn wir mal durch eine kleine Regenfront fliegen wird man dabei nicht nass.

Wir fliegen hier drei mal Taeglich, in den ersten drei Tagen haben wir schon 15.2 Stunden zusammen gebracht, ich werde also locker meine 25 Stunden zusammen bringen – schliesslich bin ich ja jetzt noch fuenf Tage hier, bevor es dann endlich wieder heim geht nach Oesterreich!

Michael hat mir erst mal die umliegenden Airports gezeigt und ich habe die sehr schoene Landschaft hier schon aus allen Blickwinkeln bewundert. Das allerbeste ist, dass es hier auch Wolken, Regen und Gewitter gibt. Also kann ich hier auch Erfahrungen mit nicht so gutem Flugwetter sammeln, mal auskundschaften  wie weit man gehen kann und wann der Zeitpunkt kommt, bei dem man besser umdreht, auch das haben wir hier schon praktizieren muessen, natuerlich geht die Sicherheit vor – wir sind ja beide nicht lebensmuede!

Auf einer unserer Reisen hier haben wir auch eine Landung in einer sogenannten „Confined Area“ gemacht. Wir sind zu Michael’s Elternhaus geflogen und haben uns zwischen Haeusern, hohen Baeumen und Stromleitungen genau vor deren Garage „geparkt“. Das war ein Spass, die Nachbarn haben dabei ziemlich gross geschaut und uns freundlich zugewunken!

Hier sind ein paar Bilder unserer Fluege hier in Tennessee:





Ankunft in Tennessee


Mein Flug startete um 22:50 Uhr in Los Angeles, nach knapp vier Stunden Flugzeit und drei Stunden Zeitverschiebung landete ich um ca. 6:00 Uhr Frueh in Atlanta. Im Flieger konnte ich nicht schlafen, also standen mir nun vier Stunden Horror-Autofahrt nach Sevierville, Tennessee bevor. Nur gut, dass ich zum Mietauto auch ein Navigationsgeraet gemietet hatte, sonst haette ich mich auch noch um die richtige Streckenwahl kuemmern muessen.

Nach den vier Stunden im Auto, uebrigens ein Chrysler PT Cruiser (den wollte ich immer schon mal fahren!), war ich fix und fertig, dabei war es erst ein Uhr Nachmittags. Ich habe also gleich im Hotel eingechecked und wollte erst mal duschen. Da habe ich bemerkt, dass in der Dusche gar kein Duschkopf montiert war. Na toll, also wieder runter in die Rezeption und der Dame das Problem schildern. Diese wollte mich dann in ein anderes Zimmer umquartieren, hat es aber dann doch nicht gemacht. Also kam einige Minuten spaeter einer ins Zimmer marschiert und hat dann einen Duschkopf auf das Rohr geschraubt, das dort aus der Wand ragte. Endlich konnte ich duschen.
Das Fruehstueck, welches in der Hotelbeschreibung angepriesen wurde, stellte sich als gratis Kaffee in der Lobby heraus, diesen gibt aber den ganzen Tag – toll was, wo ich doch so ein Kaffee-Fan bin!
Das gratis Wireless Internet auf dem Zimmer? Fehlanzeige, es gibt gratis Wireless Internet im Hotel, aber dazu muss ich mich entweder in den dritten Stock vor den Lift, oder in den Raum mit den Muenz-Waschmaschinen setzen.
Ich hatte die Nase gestrichen voll! Wollte nur noch nach Hause, oder zurueck nach San Luis Obispo!

Bin dann zum Airport gefahren um die Flugschule zu suchen, bei der ich den R44 fliegen wollte. Wenigstens hier war alles in Ordnung, netter Empfang, man hat sich gleich um mich gekuemmert. Am naechsten Tag sollte es dann um 8:00 Uhr gleich los gehen mit der Fliegerei.

Abschied von San Luis Obispo


Eine grossartige Zeit in San Luis Obispo ist nun vorbei, es war sehr interessant, lehrreich, lustig, kurz gesagt einfach genial! Ich habe hier tolle Menschen kennengelernt, die den selben Traum haben wie ich und jeder versucht ihn auf seine Weise zu verwirklichen. Ich habe auch gelernt, dass Hubschrauberpiloten auf eine gewisse Art und Weise alles „Spinner“ sind. Setzen alles auf eine Karte, geben ein sicheres und bequemes Leben einfach auf, geben ihr letztes Hemd und versuchen ihr Glueck in der Fliegerei zu finden. Es ist ein sehr steiniger und holpriger Weg! Es hilft dir keiner in diesem Business, jeder muss in erster Linie auf sich selbst schauen. Wenn dir einer etwas verspricht, dann hoer nicht darauf, es ist eh nicht die Wahrheit – traurig, aber es ist leider so! Ich habe auch einige kennen gelernt die auf diesem Weg stecken geblieben sind und dabei sehr viel Geld wahrscheinlich in den Sand gesetzt haben.

Am Freitag 13. August 2010 habe ich San Luis Obispo verlassen, bin mit meiner Mutter und meiner Cousine Gabi, die mich noch kurz vor meiner Abreise hier besucht haben, noch fuer zwei Tage nach San Diego gefahren.
Nach den zwei schoenen Tagen in San Diego sind die beiden dann nach Hause geflogen und ich habe mich in den Flieger nach Atlanta gesetzt. Denn ich hatte mir ja in den Kopf gesetzt, dass ich noch mit dem Robinson R44 fliegen moechte. Da der Preis fuer eine Stunde im R44 in einer Flugschule in  Tennessee einfach das beste Angebot war, habe ich noch diesen Zwischenstop auf meiner Heimreise eingelegt, liegt ja quasi auch auf der Strecke.

Eigentlich waere ich auch gerne gleich nach Hause geflogen, so kurz vor dem Abflug wollte ich dann doch nicht mehr nach Tennessee, sondern gleich heim! Bei dem Gedanken, dass ich jetzt wieder wo anders hinfliege - dort keinen kenne, fremde Stadt, alles wieder von Vorne - kam ehrlich geagt ein mulmiges Gefuehl auf. Aber es war alles schon gebucht und bezahlt, Fluege, Mietauto, Hotel. Also was soll’s, durchbeissen, sind ja nur 10 Tage.

Dienstag, 3. August 2010

Mein erster Flugschueler fliegt schon solo

Heute habe ich meinen ersten Flugschueler, den ich von Null weg ausgebildet habe, zum ersten mal solo fliegen lassen. Ist ein gutes Gefuehl, wenn man sieht wie die Schueler Fortschritte machen.
Eigentlich habe ich im Vorhinein geglaubt, dass ich bei seinem ersten Soloflug nervoeser sein werde als er selber. Aber es war gar nicht so, ich war voll relaxt.

Wir sind heute Vormittag gemuetlich zur Runway 25 gehovert, dort machen wir immer unsere Hover-Uebungen. Da habe ich ihn dann noch einige Hover-Maneuver fliegen lassen, bevor ich ihn dann gefragt habe: "Fuehlst du dich sicher?", genau so wie mich mein Fluglehrer am 01. Dezember 2009 gefragt hatte. Er hat sich sicher gefuehlt und ich war auch ueberzeugt, dass er es gut machen wird.
Also habe ich ihm nochmal gesagt worauf er achten muss, wenn er jetzt das erste mal alleine abheben wird. Denn das erste mal solo abheben ist richtig ungewohnt, man hat naemlich auf einen Schlag mal schnell knappe 200 Pfund weniger im Hubschrauber. Das macht beim kleinen Robinson R22 einiges aus. Erstens braucht man viel weniger Power um abzuheben und zweitens hebt zuerst die Nase des Helis vom Boden ab, bevor dann der hintere Teil der Kufen in die Luft schwebt - zu zweit hebt man ziemlich ausbalanciert vom Boden ab.

Danach habe ich noch kurz ueber Funk der Lady auf dem Kontrolltower Bescheid gesagt, dass ich jetzt aussteigen werde und mein Schueler seinen ersten Soloflug machen wird. Dann habe ich ihm viel Spass und einen sicheren Flug gewuenscht und bin ausgestiegen.

Alles hat hervorragend geklappt, er hat das sehr gut gemeistert, ich war richtig stolz auf ihn!

Als naechstes werde ich ihn nun morgen nochmal kurz auf Runway 25 hovern lassen und dann kommt seine erste solo Platzrunde. Dies ist dann noch eine Spur anspruchsvoller, denn dann heisst es nicht nur den Heli stabil in der Luft zu halten. Dann kommen noch so Sachen dazu wie funken, auf den anderen Flugverkehr achten, den Wind beruecksichtigen und natuerlich die ganzen Checks die man so machen muss.

Ich bin mir sicher, dass er auch das mit Bravour meistern wird!

Sonntag, 1. August 2010

Erstes grosses Hauptziel erreicht!

Ich habe es geschafft, die magische 300 Flugstunden Marke ist ueberschritten! Das heisst, dass ich nun mein erstes angestrebtes Ziel erreicht habe - ich verdiene nun Geld mit dem Fliegen von Hubschraubern!
Es ist zwar nicht viel, aber immerhin sind es ein paar Dollar je Stunde - muehsam ernaehrt sich des Eichhoernchen!

Mark Twain hat einmal gesagt: "Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn't do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. Discover."

Ich habe den sicheren Hafen letzten Oktober verlassen, habe alles aufgegeben, war mir zwischendurch nicht wirklich sicher ob ich das Richtige mache. Wenn ich es nicht gemacht haette, dann waere ich jetzt nicht Hubschrauberpilot, haette wahrscheinlich noch den gleichen Job wie damals, wuerde Plaene zeichnen und es wuerde mir wahrscheinlich nichts abgehen. Aber spaeter dann, vielleicht mit 50 Jahren, wuerde ich mich bestimmt fragen: "Wieso um alles in der Welt habe ich damals den Schritt nicht gewagt und es zumindest versucht, Hubschrauberpilot zu werden?"

Ich muss schon sagen, ich bin heute sehr froh, dass ich es gemacht habe. Obwohl der ganze Spass ein kleines Vermoegen gekostet hat, obwohl ich weit weg von zu Hause bin und im Hinterkopf weiss ich auch, dass das noch einige Jahre so weiter gehen wird. Ich komme zwar Ende August wieder ins Laendle fuer einige Monate, aber dann geht es wieder raus in die weite Welt, wohin genau weiss noch keiner. Wenn alles klappt werde ich natuerlich wieder hierher nach Kalifornien kommen, aber es kann durchaus passieren, dass das hier doch nichts wird, dann wird mir aber sicher was anderes einfallen, keine Sorge! Ich werde meinen Weg schon gehen, egal wohin, egal wie unbequem dieser Weg auch sein mag.

Eine Bekannte hat mal zu mir gesagt, nachdem sie erfahren hat was ich alles ehrenamtlich fuer die Menschheit mache: "Bertram, ich versichere dir, all die guten Taten die du fuer andere machst, die werden eines Tages zu dir zurueckkommen!" Sie hatte recht, anders kann ich mir das viele Glueck, das ich in den letzten Monaten erfahren habe nicht erklaeren.
Ich habe die Ausbildung hier ohne groebere Zwischenfaelle in kurzer Zeit absolvieren duerfen. Die Fluglehrer, welche auf der Warteliste vor mir standen haben alle abgesagt, ein Flugschueler der vor mir mit der Ausbildung zum Fluglehrer fertig geworden waere hat im Dezember das Handtuch geworfen und seine Ausbildung abgebrochen. Rene, der hier im Juni als Fluglehrer angefangen hatte, musste kurzfristig nach Hause fliegen. Dies hat mir dann ermoeglicht, dass ich fuer ihn einspringen durfte und dadurch 23 Stunden als Fluglehrer gratis Stunden sammeln konnte, nun habe ich noch etwas Geld "uebrig" das ich in Flugstunden im Robinson R44 investieren kann.

Ich hoffe diese Gluecksstraehne reisst noch nicht so bald ab!

Mittwoch, 21. Juli 2010

From Zero to Hero

Ich arbeite im Moment hier in der Flugschule, in der ich meine Ausbildung gemacht habe, als Fluglehrer!!! Neun Monate nachdem ich hier als Flugschueler angefangen habe, bin ich nun der der den Schuelern beibringt wie man einen Hubschrauber in der Luft haelt und ihn auch wieder sicher und in einem Stueck auf den Boden bringt.
Ich bin hier zwar noch nicht fix angestellt, aber als Krankheitsvertretung fuer meinen Kumpel Rene schon voll im Einsatz. Er musste leider ganz kurzfristig nach Hause fliegen um sich dort untersuchen zu lassen, Gott sei Dank hat sich nun herausgestellt, dass es doch nicht so schlimm ist wie er befuerchtet hatte!

Nun bin ich hier und vertrete ihn, bis 12. August 2010. Dann werde ich mit meiner Mutter, meinem Onkel und meiner Cousine noch ein paar Tage Urlaub in San Diego machen. Anschliessend waere eigentlich geplant, dass wir dann gemeinsam zurueck nach Europa fliegen, aber eventuell werde ich doch noch einen kurzen Zwischenstopp in Knoxville, Tennessee einlegen. Dort kann man naemlich Robinson R44 fliegen um $ 250,- pro Stunde inklusive Fluglehrer und Sprit (normal liegt dieser Preis bei ca. $ 400,- bis $ 500,-), dieses Angebot darf ich mir nicht entgehen lassen.

Ich wuerde dann in Tennessee 25 Stunden im R44 fliegen, somit haette ich dann auch die Berechtigung in diesem Modell als Fluglehrer zu agieren. Man kann ja nie wissen! Was man hat das hat man!
Zudem duerfte ich dann auch als Pilot in Command im R44 fliegen und muss nur alle zwei Jahre eine sogenannte Flight Review machen um diese Berechtigung zu verlaengern. Ist wieder eine von den doofen Sonderregelungen die es wieder mal nur fuer die Robinson Helikopter gibt!

Ich haette auch die Moeglichkeit geboten bekommen, dass ich mich bei einer Heli-Rundflug-Firma auf Aruba bewerben koennte. Der dortige Chefpilot geht naemlich weg, hat den Insel-Koller nach zwei Jahren auf Aruba. Ist zwar eine wunderschoene Insel im Karibischen Meer, aber leider halt nur 30km lang und 8km breit!

Einerseits ein verlockendes Angebot, denn wer kann denn schon von sich behaupten, dass er auf Aruba als Hubschrauberpilot arbeitet. Allerdings habe ich jetzt so gute Chancen bald einmal hier in San Luis Obispo als Fluglehrer anfangen zu koennen, dass ich mal auf die Bewerbung fuer den Job in Aruba verzichte. Ich bin der Meinung, dass mir 800 Stunden als Fluglehrer spaeter auf meiner Referenzliste mehr bringen werden als 800 Stunden Tourpilot auf Aruba. Fuer ein paar Monate waere der Job auf Aruba ja spitze, aber die wollen jemanden der mindestens ein Jahr bleibt, dies wuerde bedeuten, dass ich wahrscheinlich dann den Job hier in der Flugschule dafuer sausen lassen muesste - das will ich nicht!

Ich freue mich schon richtig auf zu Hause, endlich wieder mal was anderes als jeden Tag nur blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein, mal wieder ein Gewitter erleben. Ihr koennt euch gar nicht vorstellen, wie mir der Regen abgeht, habe schon lange keinen mehr gespuert. Es muss jetzt nicht unbedingt soviel Regen sein wie ihr im Mai hattet, ein heftiges Gewitter am Abend wuerde auch schon reichen!

Mittwoch, 7. Juli 2010

Das Streben nach etwas Groesserem














Gestern haben Rene und ich, wie schon sehr oft, wieder mal einen Tankstop am Airport von Santa Maria eingelegt. Wir landen dabei immer direkt vor dem Jet-Center, dort wird dann der Heli fuer uns betankt und wir gehen in der Zwischenzeit in die Pilots-Lounge, trinken Kaffee und futtern Kekse, alles gratis!

Ein paar Tage zuvor trug es sich zu, dass wir in der Lounge auf dem bequemen Sofa sassen und dem Treiben draussen auf dem Airport zugeschaut haben. Direkt neben dem Jet-Center ist das Buero und die Hubschrauber der "Rotorcraft Leasing Company", die machen Personentransporte zu den Oelbohrinseln vor der Central Coast. Auf einmal stiegen aus einem "Sikorsky S-76"-Hubschrauber die beiden Piloten aus, gingen hin zu unserem kleinen Robinson R22 und haben ihre Nasen an die Scheiben gedrueckt um hinein zu schauen. Als wir das gesehen haben sind wir beide schlagartig um einen Kopf gewachsen, diese Piloten schauen sich unser kleines Hubschrauberlein an - wir konnten es kaum glauben.














Da wir also gestern nach unserem Kaffee und den Keksen eh noch Zeit hatten, haben wir uns gedacht: Was die koennen, koennen wir auch. Wir sind also dann zu deren Helis hin gegangen und haben unsere Nasen an die Scheiben ihrer Helis gedrueckt. Da kam gleich einer der Piloten auf uns zu - was erwartet man als Mitteleuropaeer in so einer Situation? Richtig, einen saftigen Anschiss! - Aber der Pilot hat schon von der weite gerufen, wir sollen doch die Tueren oeffnen und uns rein setzen, dann sehen wir alles viel besser! - Das liebe ich an diesem Land!
Er hat uns dann gleich alles genau erklaert, zuerst die "Bell 407" und danach die "Sikorsky S-76". Die "S-76" ist ein riesen Teil mit 2 Piloten und 12 Passagieren!














Der Pilot "Spike" hat sich wirklich Zeit fuer uns genommen und alle wichtigen Details erklaert. Er war 20 Jahre lang Army-Pilot bevor er hier angefangen hat. Die "S-76" ist laut seinen Angaben sehr einfach zu fliegen und liegt extrem stabil in der Luft. Er hat sogar mal eine Flugstunde auf einem Robinson R22 genommen, das ist aber seine einzige Erfahrung mit einem Heli mit Kolbenmotor. Wir koennten ihm also noch einiges beibringen in Sachen instabilem Flugverhalten von kleinen Helikoptern, denn darin sind wir Profis.

Es kam dann auch noch ein zweiter Pilot hinzu "Rob", er hat gefragt ob wir mit dem Robinson R22 hier sind. Er meinte auch, dass wir mal die Helikopter untereinander tauschen sollten, worauf Rene und ich nur etwas unglaeubig geschaut haben, aber Spike meinte darauf: "Rob macht keinen Schmaeh, der wuerde das wirklich gerne mal machen!" - Naja, mal sehen ob das mal zustande kommt, interessiert waere ich auch daran endlich mal einen "richtigen" Heli zu fliegen, auch wenn es nur auf dem Copilotensitz ist.

Wir haben uns dann nach dem interessanten Gespraech wieder in unsere kleine "Schuessel" gefaltet und sind wieder nach San Luis Obispo geflogen, dem Sonnenuntergang entgegen!


Freitag, 25. Juni 2010

Flugstunden sammeln













Mein Kumpel Rene und ich sind gerade dabei Flugstunden zu sammeln. Unser Ziel ist es auf eine Gesamtstundenzahl von 300 zu kommen, bevor ich wieder nach Oesterreich zurueck komme. Zu diesem Zweck haben wir nach unserer abgeschlossenen Ausbildung zum Fluglehrer nochmals 100 Stunden gekauft.

Das machen wir, weil die Heli-Versicherung hier in der Flugschule verlangt, dass ein Fluglehrer mindestens 300 Stunden geflogen sein muss bevor er unterrichtet. Das ist eine von den Kleinigkeiten, die man uns vor der Ausbildung wohl vergessen hat zu sagen. Aber was soll's, jetzt ist es halt so und wir muessen in den sauren Apfel beissen. Der "point of no return" ist eh schon laengst ueberschritten, denn inzwischen steckt schon so viel Geld in der Ausbildung, dass es dumm waere jetzt das Handtuch zu werfen.
Das heisst jetzt nicht, dass ich aufhoeren will, aber ich finde es gerade etwas unfair, dass uns das vorher keiner gesagt hat. Vor meiner Ausbildung hat man mir naemlich erklaert, dass man mit 150 Stunden schon die Fluglehrerpruefung machen kann. Dies war keine Luege, aber wenn man in einem Robinson Heli unterrichten will, dann braucht man mindestens 200 Stunden. Dies habe ich auch erst kurz vor meiner Ausbildung erfahren. Und waehrend der Fluglehrerausbildung kam dann die Information ans Licht, dass man 300 Stunden braucht.

Wir fliegen also derzeit hier in der Gegend herum und sammeln unsere Stunden mit Cross Country Fluegen. Inzwischen haben wir schon 49.8 Stunden der zusaetzlich erforderlichen 100 Stunden hinter uns. Mittlerweile wird es schon etwas langweilig, weil wir im Umkreis von 60 Meilen nun schon alles gesehen haben. Wir duerfen naemlich keine Autorotationen und Aussenlandungen machen, wegen der Versicherung.

Hier sind ein paar Bilder von unseren Ausfluegen mit dem Heli:


Michael Jackson's Neverland Ranch




Morro Rock, in der Morro Bay, eingehuellt vom Marine Layer (Nebel der sich ueber dem Meer
bildet)









Wieder einmal ein Besuch in New Cuyama, diesmal war es leider nicht mehr so gruen

Sonntag, 20. Juni 2010

Blick in die Zukunft

Inzwischen habe ich es realisiert, dass ich nun Fluglehrer bin und somit die Berechtigung habe um Piloten auszubilden. Ganz schoen ungewohnt, der Gedanke, dass ich in Zukunft derjenige im Cockpit sein werde der die ganze Verantwortung fuer Schueler und Hubschrauber hat! Derjenige zu sein, der rechtzeitig eingreifen muss wenn der Schueler etwas versemmelt, aber auch nicht zu frueh eingreifen darf, denn der Schueler lernt am Besten wenn er Fehler macht und diese auch selbst korrigieren muss.

Stellt sich nun die Frage - Wie geht es weiter?
Hier bei Helipro wird es so gehandhabt, dass ehemalige Flugschueler, die hier ihre Ausbildung zum Fluglehrer gemacht haben, frueher oder spaeter einen Job als Fluglehrer angeboten bekommen. Hierfuer gibt es eine Warteliste, darauf stehen die Fluglehrerabsolventen in der Reihenfolge in der sie ihre Ausbildung abgeschlossen haben.
Als ich im Oktober 2009 hier angekommen bin standen auf dieser Liste noch drei Jungs aus Deutschland. Weiters hatten auch noch zwei Flugschueler, die schon vor mir da waren, die Absicht die Ausbildung zum Fluglehrer zu machen. Diese waeren dann auch noch vor mir auf der Warteliste gestanden, somit war ich die voraussichtliche Nummer sechs auf der Liste. Man kann im Schnitt damit rechnen, dass ein Fluglehrer hier ca. zwei Jahre lang bleibt, bis er seine angestrebten 1.000 bis 1.200 Flugstunden erflogen hat.

Der Fluglehrer der mich ausgebildet hat, ist wenige Tage nach meiner letzten Pruefung wieder nach Oesterreich gegangen, er hatte seine 1.200 Stunden beisammen und dankenswerterweise blieb er noch so lange hier um mich fertig auszubilden.
Die drei Jungs auf der Warteliste haben alle abgesagt, einer ist im Dezember Papa geworden, die anderen zwei haben bereits einen Job als Piloten in Deutschland. Von den beiden Flugschuelern, die noch vor mir die Fluglehrerausbildung abschliessen wollten hat einer nach seiner Berufspilotenpruefung das Handtuch geworfen und somit blieb nur noch einer vor mir uebrig. Dieser Glueckspilz ist jetzt hier der neue Fluglehrer, er hatte gar keine Wartezeit und ist gleich nach seiner abgeschlossenen Ausbildung hier eingestellt worden. Ich goenne ihm das von Herzen! Er ist mein bester Kumpel hier.
Wer brav mitgerechnet hat weiss nun, dass ich jetzt die Nummer eins auf der Helipro-Fluglehrer-Warteliste bin!

Der jetzige Flugschulleiter hier hat momentan schon ueber 800 Stunden und er hat letztens gemeint, er gehe davon aus, dass er bis in ca. einem Jahr Helipro verlassen wird, vorausgesetzt er findet irgendwo einen Job als Pilot. So Gott will bekomme ich also irgendwann im Fruehjahr 2011 einen Anruf von Helipro, in dem ich gefragt werde ob ich hier als Fluglehrer anfangen will. Hoffen wir mal, dass da nichts dazwischen kommt!

Sollte es hier bei Helipro aus irgendwelchen Gruenden fuer mich doch nicht klappen, dann tritt Plan B in Kraft.
Ich werde mich dann fuer ein Land entscheiden, dort hin gehen, meine Berufspilotenlizenz konvertieren und alles versuchen um einen Job als Helipilot zu bekommen. Das wird dann wohl heissen, dass ich am Anfang irgendwo als Flughelfer arbeiten werde, um spaeter vielleicht eine Chance als Pilot zu bekommen. Meine derzeitigen Favoriten-Laender fuer Plan B sind Neuseeland/Australien, Kanada und die spanisch sprechenden Staaten in Mittel- und Suedamerika.

Samstag, 5. Juni 2010

Habe meine CFI (Certified Flight Instructor) Lizenz

Es ist vollbracht, meine Ausbildung hier zum Fluglehrer ist beendet! Am Freitag 04. Juni 2010 hatte ich meine muendliche und praktische Pruefung zum Fluglehrer.
Exakt sechs Wochen nach meiner Berufspilotenpruefung und genau sechs Monate und drei Tage nach meinem ersten Soloflug im Hubschrauber bin ich nun berechtigt Flugschuelern das Helifliegen beizubringen.

In den letzten zwei Wochen vor meiner Pruefung gab es noch einige Steine auf meinem Weg zum Erfolg zu beseitigen.
Bei der praktischen CFI-Pruefung muss man neben all den anderen Maneuvern auch eine sogenannte "Full-Down-Autorotation" machen, das heisst man macht die Autorotation bis zum Boden (normalerweise wird beim Autorotations-Training kurz vor dem Bodenkontakt das Gas wieder aufgedreht). Die "Full-Down" wird allerdings hier bei unserer Flugschule nicht unterrichtet, um die Hubschrauber vor Beschaedigungen zu schuetzen, deshalb muessen wir dafuer zu einer anderen Flugschule gehen - "Orbic Air" in Camarillo. Ich wollte also einen Termin mit dem dortigen Cheffluglehrer Ken Obi fuer mein Training ausmachen. Ken ist uebrigens der Robinson Testpilot mit dem ich beim "Robinson Safety Course" in Torrance geflogen bin. Leider war aber Ken nicht im Lande sondern gerade in Japan unterwegs und die anderen Fluglehrer bei "Orbic Air" duerfen kein "Full-Down" Training geben - das ist Chefsache. Also haben wir meinen Pruefer Dan angerufen, ihm die Lage geschildert und gefragt, ob er jemand anderen weiss bei dem man das Training machen koennte. Dan hat dann kurzerhand gemeint, dass ich das Training auch mit ihm machen kann, ich solle also einfach den Heli bei "Orbic Air" fuer das Training am Mittwoch  und den Pruefungsflug am Donnerstag reservieren. Ich wollte das dann auch gleich tun, doch  die Sekretaerin bei "Orbic Air" musste zuerst die Erlaubnis des Hubschrauber-Eigentuemers einholen. Dieser hat dann gemeint, dass er ab sofort nicht mehr wuenscht, dass mit seinem Heli "Full-Downs" gemacht werden, weil er den Heli demnaechst verkaufen wolle. Toll, nun hatte ich zwar einen Fluglehrer der mir die "Full-Down" zeigen wuerde, aber leider keinen Hubschrauber dafuer!
Also wieder bei Dan anrufen, ihm die neue Lage schildern und nach Loesungen suchen. Dan hat dann bei der Flugschule in Van Nuys, bei der meine anderen praktischen Pruefungen bisher waren, einen Heli aufgetrieben und ihn dann gleich reserviert - OK dann ist meine Pruefung halt in Van Nuys, auch egal.
Der Plan war also, dass ich am Mittwoch Nachmittag in Van Nuys mein Training mit Dan mache, dann unten uebernachte und am Donnerstag dort meine muendliche und praktische Pruefung habe.

Am Dienstag Nachmittag kam ein Anruf von Dan, dass wir die Pruefung und das Training auf Freitag verschieben muessen, da er eine Terminkollision habe. Also gut, neuer Plan, am Freitag um 10 Uhr "Full-Down" Training, anschliessend muendliche und danach praktische Pruefung.

Als mein Fluglehrer dann meine Pruefungsanmeldung machen wollte, das macht man Online bei der "Federal Aviation Administration" (FAA), stellten wir fest, dass auf einem meiner schriftlichen Tests mein Vor- und Nachname vertauscht wurde. Das sollte eigentlich kein Problem sein, moechte man meinen. Es war aber ein riesen Problem, denn das Online-System der FAA konnte diesen schriftlichen Test meinem Profil somit nicht zuweisen und ich hatte somit keine Berechtigung zur Pruefung zu gehen, denn es "fehlte" mir ja einer der beiden schriftlichen Tests.
Nach langer hin und her Telefoniererei mit der FAA in Oklahoma, kamen die zu dem Schluss, dass ich mit meinen Papieren und Ausweis zum naechstgelegenen "Flight Standard District Office" (FSDO) muss, bevor ich dann zur Pruefung zugelassen werden kann.
Zum Glueck gibt es in Van Nuys ein FSDO. Jetzt war nur noch die Frage, ob ich dort so kurzfristig auch einen Termin fuer Freitag Frueh erhalten wuerde, dann ginge ja alles in einem Rutsch. Ich hatte Glueck, Freitag um 9 Uhr war noch ein Termin frei.

Nach dem ganzen hin und her mit "Full-Down" Training und Zulassung zur Pruefung lagen meine Nerven nun blank und ich hatte echt keinen Bock mehr auf die bloede Pruefung zum Fluglehrer!!!

Ich habe mich nach einer fast schlaflosen Nacht am Freitag um 5:30 Uhr ins Auto gesetzt, bin um 9:00 Uhr zum FSDO, habe meine Papiere dort abgeliefert, musste zwei amtliche Lichtbildausweise vorlegen (weil ich kein US-Buerger bin) und fuhr anschliessend gleich zum Airport, denn um 10:00 Uhr war ja mein "Full-Down" Training mit Dan.

Das Training mit Dan war schnell erledigt, ganze drei "Full-Downs" haben wir dabei gemacht. Nach der dritten meinte Dan, dass ich es kann und fit bin fuer die Fluglehrerpruefung. Ich habe ihn daraufhin angeschaut wie ein Autobus und gemeint, dass er es ja wissen muss. Er war davon ueberzeugt, dass er gar nicht mehr mithelfen musste bei der dritten Autorotation und somit war das Training beendet.

Nun kam die muendliche Pruefung. Erst wurde ich von Dan ca. eine Stunde lang ueber "Fundamentals of instruction" und "Regulations" ausgequetscht. Dabei ging es darum, ob ich weiss wie man Schueler richtig unterrichtet, was ich als Fluglehrer alles darf und die ganzen Gesetze die ich kennen muss.
Danach musste ich dann noch ca. zweieinhalb Stunden lang meine Faehigkeiten als Theorielehrer unter Beweis stellen. Dan hat mir dabei der Reihe nach verschiedenste Themen genannt und ich musste ihm dann zu diesen Themen Unterricht geben.
Um halb drei war dann zumindest mal die muendliche Pruefung bestanden.

Danach hat er mich kurz aufgeklaert, dass wir nun fliegen gehen werden und ich ihm im Hubschrauber Flugunterricht geben muss. Weiters meinte er, dass ich nicht perfekt sein muss, aber ziemlich gut und ich in jeder Situation den Heli voll im Griff haben muss.
Mann war ich nervoes!
Wir sind dann in Richtung Norden geflogen, in das gleiche Gebiet in dem ich auch bei meinen Pruefungen zum Privat- und zum Berufspiloten war. Dort hat er mir einige Flugmaneuver angesagt, die ich ihm dann lehren musste. Hat alles gut geklappt, obwohl es ziemlich windig und somit etwas turbulent war. Zum Schluss haben wir dann noch eine "Full-Down" Autorotation gemacht, haben den Hubschrauber wieder auf seinen Platz geparkt, die Muehle abgestellt und als der Rotor dann zum Stillstand kam, kam der lang ersehnte Satz von Dan: "Congratulations Bertram, now you are a CFI!"

Danach mussten wir noch etwas Papierkram erledigen, um fuenf habe ich mein Auto in Van Nuys gestartet und kurz vor neun war ich wieder in San Luis Obispo und ziemlich muede.

Samstag, 24. April 2010

Habe meine CPL (H) => Commercial Pilot License (Helicopter)

Am Freitag 23. April 2010 hatte ich meine muendliche und praktische Pruefung zum Berufspiloten. Ich musste dafuer nach Van Nuys fahren, da dort unser Pruefer ist. Nach Van Nuys faehrt man ca. 3 bis 4 Stunden, je nach Verkehr. Es liegt im Nordwesten von Los Angeles und der Luftraum dort unten ist ziemlich ueberfuellt, weil es dort jede Menge Flughaefen gibt.

Es war eigentlich genau die gleiche Prozedur wie schon bei der Pruefung zum Privatpiloten, zuerst die muendliche Pruefung und anschliessend ging es ans Fliegen. Der Inhalt war der selbe, es wurde nur ein wenig genauer nachgefragt und beim Fliegen muss man praeziser sein und es kam zusaetzlich ein Manoever dazu - die 180 Grad Autorotation. Das ist eine Autorotation bei der man vom Zeitpunkt des Einleitens bis zum Punkt am Boden eine 180 Grad Kurve fliegt und das ohne Motor, das bedeutet, dass man aus einer Hoehe von ungefaehr 150m bis zum Boden so um die 26 Sekunden Zeit hat um den Heli um die Kurve zu reissen.  Nebenbei sollte man noch darauf achten, dass man nicht unter 60 Knoten Geschwindigkeit kommt und die Rotordrehzahl bei ca. 100% haelt, ach ja auf einen bestimmten Punkt hin treffen sollte man auch noch. Ziemlich viel "Workload" der dabei zu bewaeltigen ist.
Dies braucht man, wenn man z.B. mit Rueckenwind fliegt und einem der Motor oder die Turbine ausfaellt, denn man sollte immer gegen den Wind landen. Eine Landung bei einer Autorotation mit Rueckenwind wird teuer, denn man kann den Heli nicht genug abbremsen um sicher zu landen - die Folge ist, dass man die Maschine nicht heil auf den Boden bringen wird. Die einzige Chance waere, wenn man auf einer asphaltierten Flaeche dahin rutschen koennte. Nur wird man nicht in die glueckliche Lage kommen, dass man den Triebwerksausfall genau dann hat wenn man ueber einer Strasse fliegt, diese Strasse dann auch noch frei von Autos und Leuten ist und keine Stromleitungen, Strassenbeleuchtungen, Bruecken oder Gebaeude im Weg stehen.

Den Pruefer den wir fuer die sogenannten "Checkrides" immer haben ist ein sehr netter Kerl. Er hat schon ueber 16.000 Flugstunden und war auch eine Zeit lang bei Robinson Helicopters als Testpilot beschaeftigt. Er weiss also ueber das Helifliegen bescheid. Obwohl er sehr nett ist, schafft er es jedesmal ziemlich gut, dass man sich waehrend und nach dem Pruefungsflug wie ein kleiner Wurm fuehlt. Irgendwann waehrend dem Flug findet er einen kleinen Fehler, dieser wird dann von ihm aufgebauscht, dass man schon fast selbst davon ueberzeugt ist man haette jetzt einen riesen Bock geschossen und alles ist vorbei.
Aber genau an dieser Stelle muss man ruhig und konzentriert bleiben, denn das gehoert zu seinen Aufgaben als Pruefer. Er muss versuchen den Pruefling aus der Fassung zu bringen und dann schauen ob man auch unter Druck und Stress weiterhin einen klaren Kopf bewahren kann und den Heli sicher im Griff hat.

Nun ist es geschafft, ich bin jetzt offiziell Hubschrauber Berufspilot und koennte, zumindest theoretisch, Geld verdienen mit der Fliegerei.
Theoretisch deshalb, weil meine Lizenz in den USA gueltig ist und um hier arbeiten zu duerfen braucht man eine Arbeitsgenehmigung. Diese kann man als Auslaender entweder durch einen Gewinn der "Greencard" ergattern, oder man findet hier einen Arbeitgeber der einen unbedingt braucht. Allerdings muss dieser Arbeitgeber dann beweisen, dass er keinen qualifizierten Amerikaner fuer diesen Job gefunden hat und hier liegt der Hund begraben. Es gibt naemlich genuegend Amerikaner mit einer Heli-Pilotenlizenz, es gibt nur derzeit nicht genuegend Stellen.
Aber das habe ich ja auch schon vorher gewusst, dass es kein Spaziergang werden wird, deshalb mache ich gleich weiter und werde noch die Ausbildung zum Fluglehrer machen. Derzeit die einzige Chance um als Pilot mit wenig Stunden einen Job zu erhalten und zumindest soviel zu verdienen um davon leben zu koennen. Eigentlich schon etwas komisch, dass die Piloten mit der wenigsten Erfahrung die neuen Piloten ausbilden!?

Fuer meine Ausbildung zum Fluglehrer bleiben mir jetzt noch sechs Wochen, denn am 8. Juni wird mein Fluglehrer ins Flugzeug steigen und die USA verlassen. Bis dann muss ich fertig sein, denn er kommt nicht wieder zurueck! Eine sehr knapp bemessene Zeitspanne, wenn ich mir das recht ueberlege. Ich muss jetzt noch 46 Stunden fliegen, meine Unterlagen fuer den spaeteren Unterricht zusammen stellen und natuerlich auch noch Theorie lernen. Und eigentlich ist unser Plan, dass ich das in fuenf Wochen schaffe, damit wir vor der Abreise meines Lehrers noch fuer ein verlaengertes Wochenende nach Las Vegas koennen, um dort seinen Abschied und meine absolvierte Ausbildung zu feiern. Schauen wir mal ob das noch hin haut!

Samstag, 17. April 2010

Robinson Helicopter Safety Course














Diese Woche war ich von Montag bis Donnerstag in Torrance, Los Angeles. Dort habe ich den Safety Course bei Robinson Helicopters besucht. Diesen brauche ich um spaeter als Fluglehrer in einem Robinson Heli unterrichten zu duerfen. Weiters brauche ich diesen Kurs, damit ich mit einem Hubschrauber von Helipro Passagiere mitnehmen darf. Ich duerfte nun also offiziell einen Heli von Helipro ausleihen und jemanden mitnehmen - was ich allerdings noch nicht tun werde. Ist mir noch zu frueh, habe mir das Ziel gesetzt, dass ich keine Leute mitnehme bevor ich meine Fluglehrer Lizenz habe. Warum? Ich moechte den Robinson R22 voll und ganz im Griff haben, bevor ich diese Verantwortung auf mich nehme!
















Dieser Kurs wird von Robinson Helicopters organisiert und durchgefuehrt und findet auch direkt im Werk der Firma Robinson statt. Es kommen da Piloten aus der ganzen Welt zusammen um in Sachen Sicherheit und Technik geschult zu werden. In meinem Kurs waren hauptsaechlich Amerikaner aber auch Teilnehmer aus England, Norwegen, Oesterreich, Puerto Rico, Brasilien, Australien und Kanada.

Hauptgrund fuer die Durchfuehrung dieses Safety Course ist es, die Unfallzahlen in Robinson Helis zu senken. Die Unfallursache Nummer 1 ist naemlich ungeschlagen der Pilotenfehler! Wir haben in den vier Tagen ziemlich viele Fotos, Filme und Geschichten von Hubschrauberunfaellen gesehen - war ziemlich zermuerbend, muss ich gestehen! Nach zwei Tagen habe ich mir gedacht: "Wieso mache ich eigentlich die Ausbildung fuer einen so gefaehrlichen Job?"
Aber eine alte Pilotenweisheit besagt: "Als Pilot musst du von den Fehlern anderer Piloten lernen, denn du wirst nicht lange genug leben um alle die Fehler selbst zu machen!"
Also muessen wir uns diese Bilder und Videos halt anschauen, denn viele dieser Fehler sind toedlich. Was aber auch eine Tatsache ist, solche Unfaelle sind immer eine Verkettung von vielen kleinen Fehlern, wenn man diese Kette erkennt und sie stoppen kann, hat man schon gewonnen.

Neben den Fakten ueber Unfaelle erfaehrt man aber auch sehr viel ueber die Technik und den Aufbau des Hubschraubers, auch eine Werksfuehrung ist mit im Programm. Dabei durften wir die neue "Kuh" im Hause Robinson mal aus der Naehe genau unter die Lupe nehmen - den Robinson R66. Bei diesem nagelneuen Modell handelt es sich um einen 5-Sitzer mit Turbinentriebwerk. Das Teil ist so neu, dass es noch nicht einmal alle behoerdlichen Zulassungen hat und somit noch als Prototyp durch die Luft schwebt. In wenigen Monaten wird dann der erste R66 vom Band gehen und ausgeliefert werden.














Das absolute Highlight des ganzen Kurses war aber der Trainingsflug mit einem Testpiloten. Der abgelaufen ist wie eine Flugstunde, ich auf dem Pilotensitz und der Testpilot auf dem Nebensitz, der auch mit allen Flugkontrollen (Pedale, Cyclic, Collective) ausgestattet ist.
Ich bin mit Ken geflogen, ein kleiner schmaechtiger Asiate der schon so um die 17.000 Flugstunden auf dem Buckel hat. So ein Testpilot kann einem so einiges Zeigen was ein Fluglehrer mit nur wenigen Hundert Stunden besser noch sein laesst. War wirklich sehr interessant und lehrreich. Ich habe dabei auch meine erste Full-Down-Autorotation gemacht. Im normalen Flugtraining wird ja bei der Autorotation immer vor dem Bodenkontakt das Gas wieder aufgedreht und man schwebt ueber dem Boden, bei der "Full-Down" geht's runter bis auf den Boden - da muss alles passen sonst wird's teuer!

Da unser Kurs immer nur bis ca. 16:00 Uhr dauerte hatte ich danach noch Zeit um ein bisschen zu lernen. Und wenn man schon mal in Los Angeles ist, wohin geht man dann um zu lernen? - Richtig an den Santa Monica Beach.













Eigentlich wollte ich mich in L.A. auch noch mit Harry treffen, einem Bekannten aus Buers der in L.A. gerade eine Ausbildung zum Regisseur macht, aber leider hatte er keine Zeit. Er war gerade ziemlich im Stress, weil er an seinem Schulabschlussprojekt dran ist. Die muessen da einen Kurzfilm drehen, mit allem was dazu gehoert, momentan sind sie gerade mit den Castings beschaeftigt.

Sonntag, 4. April 2010

Cross Country Flight nach New Cuyama

Es stand wieder einmal ein Cross Country Flight auf dem Programm, den ich brauche  um zur praktischen Pruefung zum Berufspiloten zugelassen zu werden.
Dieser Flug muss mindestens zwei Stunden Flugzeit betragen, man muss an mindestens drei verschiedenen Flugplaetzen landen und der am weitesten entfernte Flugplatz muss mindestens 50 nautische Meilen (92,6km) vom Startpunkt entfernt sein.
Ich habe mich also fuer die Flugroute San Luis Obispo - New Cuyama - Santa Maria - San Luis Obispo entschieden.


Zwischen New Cuyama und Santa Maria liegt eine Gebirgskette die so um die 5.800 Fuss (1.770m) hoch ist und darueber ist auch noch ein Vogelschutzgebiet in das man nicht rein fliegen darf. Man muesste also nochmal 2.000 Fuss (610m) hoeher fliegen um legal unterwegs zu sein. Diese hoehe wollte ich dem kleinen Robinson R22 nicht antun, schon gar nicht mit voller Beladung. Denn mit zwei Personen und Sprit fuer die lange Reise ist man schnell an der oberen Gewichtsgrenze von 1.370 Pfund (621kg) maximalem Abfluggewicht.

Ziemlich schoene Landschaft haben die da hinten, besonders jetzt nachdem es diesen Winter viel Regen gab. Ist alles schoen gruen, nicht so wie im Sommer, dann wird alles braun sein und Temperaturen ueber 30 Grad sind dann an der Tagesordnung.

New Cuyama ist ein kleines Dorf in dem sich Fuchs und Hase gute Nacht wuenschen. Da ist sogar im Luftraum nicht viel unterwegs. Wenn man in der Umgebung eines nicht kontrollierten Flugplatzes fliegt, im Anflug, Abflug oder Vorbeiflug, dann muss jeder Pilot in regelmaessigen Abstaenden seine Position, Hoehe,  und seine Absichten ueber Funk angeben. Dann weiss jeder andere, der in der gegend herumfliegt, wer sich wo befindet und wer was vor hat. So ein Funkspruch sieht dann z.B. so aus: "New Cuyama traffic, helicopter 53C Robinson R22, 10 miles north-west with 3.200 feet, inbound for touch-and-go runway 28, New Cuyama". Wenn das jeder brav macht dann kann es zu keinen Kollisionen in der Luft kommen.

Dass in New Cuyama nicht viel Flugverkehr unterwegs ist, haben wir gesehen als wir auf die Landebahn blickten. Alles mit Gras verwachsen, da sollte mal einer Rasen maehen.













Das ist New Cuyama "city"













Es war ein schoener entspannter Flug an einem Sonntag Nachmittag, mit Zwischenstop in Santa Maria zum Tanken. Echt toll dass hier momentan alles schoen gruen ist und nicht braun in braun, wie es sonst der Fall ist!

















Falls sich jemand von euch fragt, was denn der gelbe Punkt auf der Karte bedeuten soll, unter dem Neverland steht?! Dort befindet sich die Neverland Ranch in der Michael Jackson mal gewohnt hat. In naechster Zeit werde ich auch dort mal hinfliegen und mir das anschauen, obwohl angeblich das Meiste von seinem "Spielzeug" schon abgebaut worden ist.

Dienstag, 30. März 2010

Zweiter und letzter schriftlicher Test fuer Fluglehrer

Ich habe es hinter mir, vorbei mit den "Klicktests".
Heute Vormittag habe ich den letzten schriftlichen Test abgelegt. Es ging diesmal um die Grundlagen des Unterrichts (Fundamentals of Instruction). Das war eine harte Nuss, obwohl es diesmal nur 192 Fragen waren die es zu lernen gab. Als ich vor zwei Wochen mit dem Lernen fuer diesen Test begonnen hatte, fuehlte ich mich vier Monate zuerueck versetzt - ich musste im Schnitt so um die drei Woerter pro Satz aus dem Woerterbuch heraus uebersetzen, so wie am Anfang als ich begonnen habe hier die Fachbuecher zu waelzen. Da waren zum Teil Begriffe dabei, bei denen sich sogar mein Online-Woerterbuch schwer tat und nicht immer zufriedenstellende Ergebnisse lieferte. Und das obwohl dieses Woerterbuch sehr gut ist, falls mal jemand von euch eines braucht kann ich www.dict.cc waermstens empfehlen.

Es waren zwei harte Wochen, eh schon keinen Bock mehr auf die Klickerei, weil ich ja schon mehr oder weniger nicht viel anderes gemacht habe in den Wochen seit Mitte Dezember. Nach acht Tagen habe ich dann langsam begonnen die Saetze annaehernd zu verstehen die ich da am Bildschirm las.

Dabei habe ich meinen Kollegen Rene zuvor noch ausgelacht, als er meinte dass dieser Test der schwierigste von allen sei - nur 192 Fragen, das habe ich in einer Woche, so dachte ich zumindest. Nun, es wurden halt zwei Wochen daraus, was soll's.

Der Test selber bestand aus 50 Fragen, diesmal waren Gott sei Dank keine "Ueberraschungsfragen" dabei, wie bei allen anderen Tests. Es kamen wirklich nur die zuvor gelernten.
Wieder einmal kann sich mein Ergebnis sehen lassen, ich habe nur eine Frage falsch beantwortet und somit 98% erreicht. Das hat mich vielleicht geaergert kann ich euch sagen, aber was soll's, ich werde damit leben muessen.

Als naechstes starte ich damit meinen Fluglehrer-Ordner zu erstellen. Jeder Fluglehrer stellt sich einen Ordner zusammen den er dann spaeter als Grundlage fuer seinen Unterricht verwendet. Das heisst ich werde die naechsten Wochen damit verbringen den gesamten Stoff, den ich bisher gelernt habe, auf Papier zu bringen. Fotos, Diagramme und Systemskizzen aus den Lehrbuechern einscannen und die wichtigsten Stichworte dazu schreiben. Dieser Ordner dient dann auch als Hilfsmittel bei der muendlichen Pruefung zum Fluglehrer.

Neben der Schreiberei werde ich weiterhin fleissig Flugstunden nehmen und mich auf die muendliche und praktische Pruefung zum Berufspiloten vorbereiten. Derzeit habe ich 124.4 Std. im Helikopter, das heisst mir fehlen noch 25.6 Std. bis ich zur Berufspilotenpruefung antreten darf.

Vom 12. bis 15. April werde ich dann in Torrance, Los Angeles sein. Dort nehme ich am Robinson Helikopter Sicherheitskurs teil. Den braucht man als Fluglehrer und auch um bei Helipro als Pilot Passagiere mitzunehmen.

Dienstag, 16. März 2010

Erster schriftlicher Test fuer Fluglehrer

Heute hatte ich meinen ersten schriftlichen Test für die Fluglehrer Lizenz. Ich muss dann noch einen zweiten machen, dabei geht es dann um die Grundlagen des Unterrichtens.

Das war wieder die gleiche Prozedur wie bei den vorangegangenen Tests für die Privatpiloten und die Berufspiloten Lizenz. Wieder musste ich die Fragen auf meinem Computer vorher durchklicken und mir nach Möglichkeit alle merken. Es waren diesmal 761 Fragen aus folgenden Themenbereichen:
- Aerodynamics and the Principles of Flight
- Aircraft Systems
- Aircraft Performance
- Weather and Weather Services
- Enroute Flight and Navigation
- Procedures and Airport Operations
- Regulations
- Flight Instruction and Maneuvers
- Flight Physiology

Aus den 761 Fragen kamen diesmal wieder 100 Fragen, wobei sich ein paar Fragen aus den vorhergehenden Tests wiederholt haben.

Mein Ergebnis war diesmal unter meinen Erwartungen, ich wollte meinen Erfolg vom Privatpilotentest eigentlich wiederholen und 100% erreichen. Habe es leider nicht geschafft. Es waren diesmal "nur" 99%.

Freitag, 12. März 2010

Meine ersten Versuche als Flugzeugpilot














Da ich in einigen meiner Beitraege des oefteren ueber die Flugzeugpiloten geschimpft habe, dachte ich mir, dass ich es doch mal selbst ausprobieren sollte so ein Ding zu fliegen. Nicht dass es hinterher heisst, ich haette meine Aussagen nur auf Vorurteile gestuetzt ohne es selbst jemals ausprobiert zu haben.

Im Zuge der Ausbildung zum Berufspiloten fuer Heikopter muss man hier in den USA mindestens 5 Stunden unter simulierten Instrumentenflugbedingungen (IFR = Instrument Flight Rules) fliegen. Was nichts anderes bedeutet, als dass man auf dem Pilotensitz Platz nimmt, neben sich den Fluglehrer hat und das Fluggeraet steuert. Um aber die IFR-Bedingungen zu simulieren hat man eine Brille auf der Nase die nur zu einem kleinen Teil durchsichtig ist, sodass man nur die Fluginstrumente sieht und nicht raus schauen kann. Das soll den Nebel imitieren durch den man imaginaer fliegt. Der Fluglehrer gibt Anweisungen in welche Richtung und in welcher Hoehe man fliegen soll. Er hat auch die Aufgabe nach anderen Flugzeugen ausschau zu halten, damit es nicht zu Kollisionen kommt.

Diese IFR-Stunden darf man entweder im Heli, im Flugzeug oder aber im Simulator fliegen. Wir haben hier in der Flugschule keinen Heli der fuer Instrumentenflug ausgestattet ist, fuenf Stunden im Simulator sitzen faende ich etwas zu langweilig, also blieb nur noch das Flugzeug. Praktischerweise ist ein Hangarnachbar von uns Fluglehrer fuer Flugzeug und hat auch die IFR-Berechtigung. Ein angenehmer Nebeneffekt war auch, dass die Flugstunde im Flieger nur halb soviel kostet wie im Heli.

Also ging ich mit Mike, dem Fluglehrer, Flugzeug fliegen.
Wir machten gemeinsam alle Checks durch die man braucht bevor es los geht. Dann rollten wir ueber den Taxiway zur Startbahn, wo wir dann die Starterlaubnis bekamen, kurzerhand auf die Mittellinie der Startbahn gerollt und schon ging es los. Mike sagte mir immer was ich zu tun habe und einige Sekunden spaeter waren wir schon in der Luft. Dann sagte Mike zu mir: "It's your plane" und ich realisierte erst, dass ich das Ding ja ganz alleine gestartet habe und jetzt auch alleine fliege.
Wir machten also ein paar Kurven, damit ich mich an das Steuergefuehl gewoehnte. Mein Blick immer auf die Instrumente gerichtet, voll konzentriert und doch etwas angespannt. Es war nicht nur neu fuer mich, dass ich nicht hinausschauen durfte, ich steuerte auch zum ersten mal in meinem Leben ein Flugzeug.
Wir flogen dann einige Standardmanoever bis wir dann schliesslich zu einem anderen Flugplatz kamen. Nun kam der schwierige Teil des Fluges - die Landung! Das ist dann doch etwas anderes als beim Heli, denn beim Flugzeug kann man die Anfluggeschwindigkeit und den Anflugwinkel nicht selbst waehlen, nein - hier ist alles durch die Gesetze der Aerodynamik vorgegeben. Mike hat mir aber sehr gute Anweisungen gegeben und dann doch auch ein bisschen mitgeholfen.

Nach einer kurzen Pinkelpause hoben wir auch schon wieder ab und die Reise ging zurueck nach San Luis Obispo. Nun hatte ich schon die Haelfte von meinen erforderlichen IFR-Stunden in der Tasche.

Einige Tage spaeter ging es dann zum zweiten Flug mit Mike. Da kam dann der interessante Teil des IFR-Trainings - die ungewoehnlichen Flughaltungen. Ich musste die Augen schliessen, mein Kinn auf die Brust druecken, Haende und Fuesse von den Steuerungen nehmen. Dann hat Mike einige Kurven geflogen um meinen Gleichgewichtssinn durcheinander zu bringen. Man kann das damit vergleichen wie wenn man in dieser Haltung auf einem Drehstuhl sitzt, die Augen schliesst, sich um die eigene Achse dreht und dann ruckartig stoppt. So und nun steuere in diesem Zustand ein Flugzeug, nein nein nicht einfach nur geradeaus halten - an Hand der Instrumente feststellen in welcher Lage sich das Flugzeug gerade befindet, dann zurueck in die urspruengliche Lage, Richtung und Hoehe, so wie es vor der "Karussellfahrt" war, nein nicht hinaus schauen. Gar nicht mal so einfach wie es sich anhoert.
Dieses Training soll eine sogenannte "spacial disorientation" (raeumlicher Orientierungsverlust) simulieren. So etwas kann vorkommen wenn man ungewollterweise in eine Wolke oder dichten Nebel geraet und man keine Bezugspunkte zur Umgebung mehr hat, wie zum Beispiel den Horizont. Im Hubschrauber ist das besonders fatal, denn das ist ein instabiles Fluggeraet, das staendig kontrolliert werden will. Einmal in eine Wolke fliegen und keine geeigneten Instrumente an Bord und der Absturz ist vorprogrammiert. Dies kann uebrigens auch beim sogenannten "white out" oder "bown out" vorkommen, das ist wenn man einen Landeplatz anfliegt und durch den "downwash" (die Luft die durch den Rotor nach unten gedrueckt wird) lockeren Schnee oder Sand aufwirbelt. Mann haengt dann in einer Wolke aus der man nicht mehr hinaus sieht, wenn dann nicht irgendwo ein Fixpunkt zu sehen ist, wie z. B. ein Einweiser oder ein Zaunpfahl, dann ist man verloren - keine Chance um da wieder heil heraus zu kommen. Aber sowas weiss man als Helipilot und wird diese Situation tunlichst meiden.












Als Resuemee zur Flugzeugfliegerei kann ich sagen, dass es eine interessante Erfahrung war einmal so ein Ding zu fliegen, doch Hubschrauber machen mehr Freude. Wahrscheinlich wuerde Flugzeug fliegen mehr Spass machen, wenn man hinausschauen duerfte. Wenn ich im Fruehling mal Zeit finde, werde ich es vielleicht nochmal versuchen, aber ohne Brille die die Sicht einschraenkt.


Falls sich jemand wundert wieso ich auf einmal keine Umlaute und kein scharfes S mehr schreibe - ein Computervirus hat meinen Laptop lahm gelegt. Nach mehreren gescheiterten Versuchen den Schaden zu beheben musste ich feststellen, dass ich ohne meine Treiber-CD's, die in Oesterreich sind, keine Chance habe das Ding wieder zum Laufen zu bringen. Weil ich hier aber unbedingt einen Computer brauche (fuer die Klicktestvorbereitung) habe ich mir einen neuen zugelegt, doch die Amis kennen keine Umlaute und kein scharfes S.