Montag, 11. Juni 2012

Turbinenstunden

Es ist soweit! Ich bin meine ersten Stunden in einem Turbinenheli geflogen und es war super!
Der Heli ist ein Robinson R66 und er gehoert Tom, einem ehemaligen Flugschueler von uns. Er kann sich den Luxus leisten und hat sich den Heli gekauft. Nach langem hin und her, welchen Heli er sich kaufen soll, ist er zum Schluss gekommen, dass es ein R66 sein soll. Tom hat hier bei Helipro seine Ausbildung zum Privatpiloten im Sommer 2010 abgeschlossen.
Nun ist er stolzer Besitzer eines nagelneuen Hubschraubers, der einen Wert von so um die $ 900.000,- hat.

Da Tom nun auch noch die Berufspilotenlizenz und anschliessend die Fluglehrerlizenz machen moechte, hat er mich gefragt, ob ich ihn in seinem Heli ausbilden wuerde - da musste ich nicht lange ueberlegen, denn das bringt mir gratis Turbinenstunden!

Die ersten paar Stunden im R66 waren fuer mich erst mal Eingewoehnungsphase, musste mich anfaenglich an die viele uebrige Power und das Hydrauliksystem gewoehnen. Weil die Steuerung des Helis ueber ein Hydrauliksystem geht, hat man kein Feedback auf den Steuerhebeln, man fuehlt also keinen Widerstand wenn man die Steuerung betaetigt. Ansonsten fliegt sich der R66 sehr aehnlich wie der R44, den ich ja im Sommer 2010 schon 30 Stunden in Tennessee geflogen habe.
Ich habe jetzt schon 13 Stunden im R66 und jetzt ist mir das erste mal so richtig bewusst geworden, wie schwierig es ist den R22 zu fliegen. Die Unterschiede, vor allem in der Autorotation, sind sehr gravierend. Es ist um Welten einfacher eine Autorotation mit einem R66 zu fliegen.

Eigentlich wollte ich ja im Sommer 2011 schon bei einer Flugschule eine sogenannte "Turbine Transition" machen. Das ist nichts wirklich offizielles, denn vom Gesetz her braucht man das gar nicht hier in den USA. Es waeren einfach nur 10 Flugstunden in einem Turbinenheli gewesen und etwas Theorieunterricht zum Thema Turbine. Das haette mich damals knapp $ 10.000,- gekostet, hat aber aus unterschiedlichen Gruenden nicht geklappt.
Das war zwar schade, aber ich habe mir damals gedacht, dass es schon irgendeinen Grund haben wird, dass es nicht geklappt hat. Siehe da, heute bin ich froh, dass ich die Zehntausend letztes Jahr nicht in die Luft raus geblasen habe. Es hat eben fast alles im Leben irgendeinen Grund, auch wenn man den erst spaeter herausfindet.

Im Moment ist Tom's Heli in Santa Maria und bekommt ein neues Design, Bilder werde ich dann hier posten, wenn der R66 wieder hier in San Luis Obispo sein wird.

Donnerstag, 12. April 2012

Erste Landung im Schnee!

Vor kurzer Zeit hatte ich doch tatsaechlich meine erste Landung im Schnee hier in Kalifornien. In der Nacht hatte es auf ca. 4500 ft (1400 m) herunter geschneit und ein paar Huegel waren weiss angezuckert. Dies ist uns bei einem Flug nach Santa Ynez aufgefallen und wir haben uns gedacht, das muss man ausnutzen.
Am Tag darauf sind wir gleich mal in die Richtung der weissen Huegelspitzen gestartet. Nach etwas ueber 30 Minuten Flugzeit waren wir dann dort und sind die Huegelkette mal abgeflogen, um nach einem geeigneten Landeplatz zu suchen. War nicht schwer etwas geeignetes zu finden, denn es gab da oben eine weite offene Flaeche die sich hervorragend fuer eine Landung eignete.
Mein Schueler Christoph, aus Niederoesterreich, hat also mit der sogenannten "High Reconnaissance" begonnen. Dabei kreist man in ca. 500 ft (150m) ueber dem Landeplatz und schaut ob man dort wirklich landen kann. Es wird also geschaut, ob dort irgendwelche Hindernisse (Stromleitungen, Seile, Baeume, Zaeune, Tiere, lose Gegenstaende...) sind, die gegen eine Landung sprechen. Gleichzeitig wird dabei auch versucht festzustellen aus welcher Richtung der Wind kommt, denn man sollte immer mit der Nase gegen die Windrichtung landen.
Was es zusaetzlich bei einer Landung im Schnee zu beachten gibt, ist die Schneehoehe und die Beschaffenheit der Schneeoberflaeche.
Wenn man sich der Schneedecke naehert ist es sehr wichtig darauf zu achten, ob sich lockerer Schnee von der Oberflaeche loest und in die Luft gewirbelt wird. Bei Pulverschnee besteht die Gefahr, dass man in ein sogenanntes "White-Out" kommt. Dabei wirbelt sich so viel lockerer Schnee auf, dass sich eine weisse Wolke um den Heli bildet und der Pilot die Sicht verliert. Ohne fixen Bezugspunkt am Boden, oder am Horizont ist es nicht moeglich den Heli stabil in der Luft zu halten und es geht nur wenige Sekunden bis der Heli irgendwo in ungewollten Kontakt mit einem Hindernis, oder dem Boden kommt. Das wollen wir verhindern.
Nicht gut waere es auch, wenn man sich auf die Schneeoberflaeche absetzt und dabei so tief in den Schnee einsinkt, dass man spaeter nicht mehr weg kommt. Deshalb gilt es beim Absetzen darauf zu achten, dass man das Gewicht des Helis ganz langsam auf die Schneedecke absetzt und dabei genau darauf achtet wie gut der Schnee haelt.
Es waren an diesem Tag top Bedingungen fuer unsere erste Schneelandung. Der Schnee war nur ca. 15cm tief und es war kein lockerer Schnee mehr auf der Oberflaeche, da es ja schon zwei Tage vorher geschneit hatte und die Temperaturen seither ueber dem Gefrierpunkt lagen.
Ich hoffe es werden noch viele Landungen im Schnee fuer mich folgen!

Donnerstag, 2. Februar 2012

1.000 Stunden im Helikopter

Es ist soweit, ich habe die 1.000-Stunden-Marke ueberschritten! Eine der grossen Huerden in der Heli-Welt habe ich nun geschafft. Also nicht, dass ich mich nun vor all den Jobangeboten nicht mehr wehren kann, aber es ist ein gutes Gefuehl!

Auf dem Erfolg ausruhen liegt leider nicht drin, denn es liegt immer noch ein hartes Stueck Arbeit vor mir, bevor ich in der Helikopter-Welt einen so grossen Marktwert habe, um auszusuchen welchen Job ich machen will und welchen nicht. Es fehlen eben immer noch die Stunden im Turbinenheli und die Erfahrung mit dem Lastentransport am Seil. Mit der Zeit wird sich dann schon was ergeben um diese Erfahrungen zu sammeln.

Der weitere Plan ist weiterhin hier in der Flugschule Stunden zu sammeln, denn es macht immer noch Spass und ist eine gute Erfahrung! Nebenbei aber Augen und Ohren offen halten und schauen ob sich irgendwo eine Tuere oeffnet um einen Job in einem Turbinenheli zu bekommen.

Ach ja, mein Ziel vor dem Beginn meiner Ausbildung zum Piloten war es, irgend einen Job zu bekommen bevor ich 35 Jahre alt werde. Naechste Woche werde ich schon 35 und ich habe nicht nur einen Job als Pilot der mir Spass macht, sondern auch schon ueber 1.000 Stunden Flugzeit - einfach genial! Nur die Bezahlung laesst noch zu wuenschen uebrig!

Freitag, 27. Januar 2012

Urlaub in den Bergen

 
Ich war mit meiner Freundin Ryan ueber die Weihnachtsfeiertage im Yosemite National Park. Die Idee dahinter war eigentlich, endlich wieder mal Schnee zu sehen, nachdem ich nun ja schon den dritten Winter in Folge hier in Kalifornien verbringe.
Ich muss schon zugeben, dass ich die vier Jahreszeiten sehr vermisse, so wie ich sie von zu Hause kenne. Hier in Kalifornien ist ja mehr oder weniger das ganze Jahr das gleiche Wetter. Meistens Sonnenschein, nur im Winter regnet es halt ein paar Tage und dadurch wird es hier in den Monaten Februar bis April schoen saftig gruen. Der Rest des Jahres sind dann die Wiesen braun. Wir haben hier also keinen weissen, sondern einen gruenen Winter.
Der Plan mit den weissen Weihnachten im Yosemite National Park ist jedoch leider nicht aufgegangen, denn es hat leider in den letzten Wochen vor Weihnachten in dieser Gegend keinen Niederschlag gegeben. Also waren sogar die Berggipfel voellig schneefrei! Schade!
Es war aber trotzdem ein schoener Kurzurlaub, auch wenn es im Yosemite Valley sehr kalt war.
War gut wieder einmal ein paar Tage zu verbringen ohne irgendwas mit Helikoptern zu tun zu haben! Einfach mal die Natur zu geniessen, ohne Motorenlaerm und Funkverkehr. Mal wieder einige Schritte ueber das Geroell von schmalen Wanderwegen zu machen und dabei saubere, kalte Luft einzuatmen - einfach herrlich!
Wieder mal einige Fotos von der Natur zu schiessen, bei tollen Lichtverhaeltnissen. Leider stumpft der Sinn fuer schoene Landschaften und Umgebungen ja ab, wenn man fuer laengere Zeit am gleichen Ort ist. Man sieht einfach nicht mehr wie schoen es um einen herum ist, weil man sich daran gewoehnt hat und es schon zum Alltag gehoert.
Schon sehr bald wird es gute Neuigkeiten von mir geben in diesem Blog, bezueglich meiner Flugstunden die in meinem Logbuch stehen. Also dran bleiben!