Mittwoch, 30. Dezember 2009

Flugzeugpiloten und ihre eingeschränkte Sicht

Vorweg gesagt: Hubschrauberpiloten sind der Meinung, dass nur Leute die fähig sind einen Hubschrauber zu fliegen richtige Piloten sind.
Ich habe noch nie ein Flugzeug gesteuert, aber spannend stelle ich mir das nicht gerade vor. Flugzeuge können nur nach vorne fliegen, Helikopter in jede beliebige Richtung. Ein Heli kann, je nach Modell, mit Geschwindigkeiten von 0 bis 150 Knoten durch die Luft sausen, ein Flugzeug muss eine Mindestgeschwindigkeit einhalten um nicht vom Himmel zu fallen. Als Helipilot hat man freie Sicht nach vorne, zu beiden Seiten, nach oben und nach unten, beim Flugzeug versperren, je nach Modell, die doofen Tragflächen die Sicht nach oben oder nach unten, zudem sind die Fenster ziemlich klein.

Womit wir auch schon beim Thema wären, die eingeschränkte Sicht eines Flugzeupiloten (wir nennen sie jetzt mal trotzdem Piloten).
Ende November kam eines schönen Tages ein Typ hier in den Hangar und meinte "I crashed one of your helicopters."
Er war mit seinem nostalgischen Doppeldecker unterwegs zur Startbahn. Beim Doppeldecker schaut die Nase in die Luft, wenn er am Boden herumfährt, das heißt der Pilot sieht nur etwas wenn er nach links oder rechts hinaus schaut. Diese Tatsache wurde unserem Helikopter zum Verhängnis, denn der Doppeldeckerpilot hat schön brav rechts hinaus geschaut um an den geparkten Flugzeugen vorbei zu kommen. Dass da aber links von der Taxiway-Linie noch ein kleiner Robinson Helikopter stand hat er dabei nicht gesehen. Er hat mit seiner linken Tragflächenspitze den Heli gerammt, das Ergebnis sah dann so aus:
















Da war dann schnell klar, der Hubschrauber muss ins Robinson-Werk nach Torrance um dort repariert zu werden.

Dass Versicherungen sehr schnell sind wenn's ums kassieren geht und auf einmal ganz viel Zeit haben wenn sie mal was zahlen sollten muss ich euch ja nicht sagen. Auf jeden Fall stand der Heli mehrere Wochen hier im Hangar rum, wir mussten auf einmal mit nur einem Fluggerät auskommen und strikt nach Stundenplan fliegen, damit jeder dran und niemand zu kurz kommt.
Unser Cheffluglehrer, der hier den Laden schmeißt, hat sich dann jeden Tag darum bemüht, dass die Versicherung alles in die Wege leitet und  den Heli ins Werk transportieren lässt.
Am 21. Dezember wurde es dann dem Inhaber der Flugschule (wohnt in der Schweiz) zu bunt und er hat unserem Cheffluglehrer hier aufgetragen, dass er der Versicherung mit dem Anwalt drohen soll. Gesagt, getan und am nächsten Tag kam ein Mail von der Versicherung, dass am 23. Dezember ein Transportunternehmen vorbei kommt um den Heli abzuholen.
Das war dann auch der Fall und wir haben den Hubschrauber transportfähig verpackt.



Schätzungsweise wird die Reparatur zwei bis drei Monate dauern, denn die Jungs im Robinson-Werk machen sich keinen Stress.
Das habe ich in der Zeit seit ich hier in den USA bin gelernt - glaube ja nicht, dass du was gleich bekommst wenn du es dringend haben solltest, alles braucht seine Zeit und die Mühlen laufen sehr langsam in sunny California! Dafür ist es hier auch nicht so hektisch wie bei uns in Mitteleuropa, hat eben alles seine Vor- und Nachteile.

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